
In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Klimabewusstsein wird die Photovoltaik an der Fassade immer beliebter. Während viele Solaranlagen auf Dächern installiert werden, bieten auch Gebäudewände enormes Potenzial zur Stromerzeugung. Und das nicht nur im Rahmen gebäudeintegrierter Lösungen (BIPV), sondern auch durch klassische, aufgesetzte PV-Module, die einfach an der Wand montiert werden.
In diesem Artikel zeigen wir dir, was Fassaden-PV genau bedeutet, welche Vorteile sie bietet, worauf du achten solltest – und warum auch nicht-integrierte PV-Module an der Wand eine clevere Lösung sind.
Was ist Fassaden PV Anlage?
Bei Fassaden PV Anlage handelt es sich um Photovoltaikanlagen, die an der Außenwand eines Gebäudes angebracht sind. Dabei unterscheidet man zwei Ansätze:
- Gebäudeintegrierte PV (BIPV): Die Module sind Teil der Gebäudehülle – zum Beispiel als Glasfassade.
- Aufgesetzte Fassaden-PV: Die PV-Module werden nachträglich mit Halterungen oder Trägersystemen an der Fassade montiert – ähnlich wie auf einem Dach.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die zweite Variante: die klassische, aufgesetzte Fassaden-PV. Diese ist besonders flexibel, kostengünstiger als BIPV und auch für Bestandsgebäude bestens geeignet.
Warum PV an der Wand? Vorteile auf einen Blick
✅ Unabhängig vom Dach
Wenn das Dach ungeeignet oder bereits belegt ist, ist die Wand eine attraktive Alternative.
✅ Ideal für Bestandsgebäude
Die nachträgliche Montage an der Fassade ist vergleichsweise unkompliziert – auch bei älteren Gebäuden.
✅ Ganzjährige Erträge – auch im Winter
Durch die vertikale Ausrichtung bleibt die Schneelast im Winter gering, die Module sind oft länger sauber als auf dem Dach.
✅ Geringe Verschattung
Fassadenflächen – besonders an der Südseite – sind häufig gut belichtet, ohne Schatten durch Bäume oder Nachbarhäuser.
✅ Zusätzlicher Sonnenschutz
Module an der Fassade können Fensterbereiche verschatten und so im Sommer die Gebäudetemperatur senken.
Technik: So funktioniert aufgesetzte Fassaden-PV
Die Grundtechnik unterscheidet sich kaum von Dach-PV-Anlagen. Die Module werden an der Wand befestigt – meist mit speziellen Montagesystemen aus Aluminium oder Stahl, die für die vertikale Montage ausgelegt sind. Zwischen Wand und Modul bleibt oft ein Luftspalt, der für Hinterlüftung und thermische Entkopplung sorgt.
Komponenten im Überblick:
- PV-Module (meist monokristallin, 60 oder 72 Zellen)
- Montagesystem für Wandbefestigung
- Wechselrichter
- Verkabelung
- Optional: Stromspeicher, Energie-Managementsystem
Wichtig ist, dass die Wand tragfähig ist und das Montagesystem fachgerecht installiert wird – statische Nachweise sind hier entscheidend.
Ertrag & Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich PV an der Fassade?
Eine vertikal montierte PV-Anlage bringt im Jahresdurchschnitt etwa 70–85 % der Erträge einer optimalen Dachanlage. Das klingt im ersten Moment nach einem Nachteil – wird aber durch andere Vorteile ausgeglichen:
- Gleichmäßigere Erträge übers Jahr, besonders im Winter und bei tiefstehender Sonne
- Kaum Leistungsverluste durch Verschmutzung, da Regen oder Schnee die Module nicht blockieren
- Längere Lebensdauer, da geringere thermische Belastung durch natürliche Luftzirkulation
Besonders lohnend wird die Fassaden-PV bei hohem Eigenverbrauch – etwa in Mehrfamilienhäusern, Gewerbeimmobilien oder bei Gebäuden mit Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen.
Wo lohnt sich Fassaden-PV besonders?
Die nachträgliche Montage von PV-Modulen an der Fassade ist in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zur Dachanlage:
🏢 Mehrfamilienhäuser
🎓 Schulen & öffentliche Gebäude
🏭 Gewerbebauten & Lagerhallen
🏠 Privathäuser ohne nutzbare Dachfläche
🏢 Hochhäuser & Wohnblocks
Gerade Süd-, Südost- oder Südwestfassaden bieten gute Voraussetzungen für effektive Stromerzeugung.
Planung & Umsetzung – das solltest du beachten
- Fassadenorientierung prüfen
Südliche Ausrichtungen sind ideal, aber auch Ost- und Westwände liefern gute Ergebnisse bei entsprechendem Verbrauchsprofil. - Bauphysik & Statik klären
Wandaufbau und Tragfähigkeit müssen geprüft werden. Auch die Wärmedämmung darf nicht beschädigt werden. - Genehmigungen einholen (wenn nötig)
In den meisten Fällen ist keine Baugenehmigung nötig, aber je nach Bundesland und Gebäudeart können Ausnahmen gelten – z. B. bei denkmalgeschützten Objekten. - Elektroinstallation abstimmen
Wie wird der Strom genutzt? Direkt im Gebäude, ins Netz eingespeist oder in einem Speicher zwischengelagert? - Fördermöglichkeiten nutzen
Fassaden PV Anlage wird in vielen Bundesländern gefördert – teilweise sogar mit Bonusprogrammen speziell für vertikale Anlagen.
Förderungen & steuerliche Vorteile
Auch aufgesetzte Fassaden PV Anlage kann durch verschiedene Programme gefördert werden. Dazu gehören:
- KfW-Förderungen für Energieeffizienzmaßnahmen
- BAFA-Zuschüsse für erneuerbare Energien
- Regionale PV-Förderprogramme (z. B. Solaroffensive Berlin, Hamburg Solar etc.)
- Steuerliche Vorteile bei Eigenverbrauch (Umsatzsteuerbefreiung für kleine Anlagen, Wegfall der EEG-Umlage)
Auch der neue „Nullsteuersatz für PV-Anlagen unter 30 kWp“ gilt häufig auch für Fassadenanlagen – je nach Bundesland und Ausführung.
Praxisbeispiel: Fassaden-PV an einem Mehrfamilienhaus
Ein Beispiel: An einem Mehrfamilienhaus mit 4 Etagen wird eine Süd-Fassade mit 12 Modulen à 400 W belegt. Die Leistung beträgt 4,8 kWp. Der jährliche Stromertrag liegt bei etwa 3.800 kWh. Bei einem Eigenverbrauch von 80 % können rund 700–900 € Stromkosten jährlich eingespart werden. Die Investition (ca. 8.000–10.000 €) amortisiert sich so in etwa 8–10 Jahren – Tendenz sinkend durch Förderungen.
Fazit: Fassaden-PV lohnt sich – auch ohne Integration
Nicht jede Photovoltaiklösung muss in die Fassade integriert sein. Aufgesetzte PV-Module an der Wand sind technisch ausgereift, wirtschaftlich interessant und architektonisch flexibel einsetzbar. Sie bieten eine ideale Möglichkeit, ungenutzte Flächen zur Energiegewinnung zu aktivieren – ganz gleich ob im Neubau oder bei der Sanierung.
Wenn du also eine Möglichkeit suchst, nachhaltig Strom zu erzeugen, dein Gebäude aufzuwerten und langfristig Energiekosten zu sparen, solltest du die Option der Fassaden-PV mit aufgesetzten Modulen unbedingt prüfen.
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